Schmerzarbeit light

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Di, 11/11/2014 - 19:00

Diese Übung geht auf Beobachtungen der letzten Jahre zurück. Auf einer Bank im Hauptfriedhof von Frankfurt wurde mir die Idee dann bewußt. Sitzen auf einer Bank, einem Stuhl, im Lotossitz auf dem Boden bringt für mich immer irgendwelche Unbequemlichkeiten mit sich, die sich als leichte Schmerzen äußern.

Ein Aspekt des Umgangs mit diesen Schmerzen ist, ob ich mich dadurch zu Leid zweiter oder höherer Ordnung verführen lasse, siehe VERWEIS. Konkret, ärgere ich mich über diese Schmerzen oder nicht, "leide" ich unter ihnen, macht es mich traurig, weinerlich ... ?

Ein ganz anderer Aspekt ist die emotionale Bewertung des Gefühls selbst. Ich will hier nicht darauf eingehen, ob ein dreiteiliges Schema angenehm | neutral | unangenehm hier angemessen ist, nur meine Beobachtung, dass ich den Schmerz 'neutralisieren' kann in der Versenkung in ihn. Dann erscheint er nicht mehr als Ärgernis/Schrecknis, als Leid zweiter Ordnung. Das ist eine Übung, die keinen besonderen Trick erfordert oder benutzt. Du kannst es einfach tun, es üben.

Der Gewinn: ich mache mich un-unglücklich gegen diese Arten von Schmerzen, sie können mir nichts mehr anhaben in dem Maße, in dem es funktioniert. Die fortgeschrittene Übung wäre für mich, diese Übung auch im Behandlungsstuhl meiner Zahnärztin anzuwenden.

 

Grenzen der Methode sind mindestens:

  •   die Schmerzen sind zu stark
  •   sie kommen überraschend, ich habe nicht genug Zeit, mich darauf einzustellen
  •   sie dauern lange an oder sind sogar chronisch, so dass schon allein dieser Faktor mich aus der Balance werfen kann
  •   juckende Schmerzen, Jucken ist ein Spezialfall, der körperlich-seelische Mechanismus ist komplizierter

 

Diese Übung ist ein Spezialfall der allgemeineren, Gefühle zu neutralisieren, sie nicht mehr zwanghaft als gut oder schlecht bewerten zu müssen VERWEIS.

 

Mit dem Eintritt eines Unfall-, Schmerz-, Schadensereignisses können noch andere Gefühle verbunden sein, die von dieser Methode nicht berührt werden, der Schreck im ersten Augenblick, der Ärger, 'dass mir das passieren muß', die Angst vor dem, was kommt, wovon der Schmerz vielleicht nur der Anfang ist.