Selbsthilfe

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Mi, 12/11/2014 - 11:52

 

Ein Wort zum Sonntag: "Hilf dir selbst, so hilft dir Gott." als spöttisches Voraus.

So, und jetzt vergiß das gerade mal wieder und es geht in aller Ruhe weiter:

 

 

Ich kann mir selbst helfen, mein Leben aktiv verbessern

und/oder

ich kann mir einer Rettungsmethode, einer Rettungsorganisation, einer Rettungslehre ausliefern.

 

Diese beiden Ansätze sind natürlich doch miteinander verbunden. Ich will den Wert von helfenden Menschen, helfenden Methoden, helfenden Lehren keinesfalls unangemessen herabsetzen.

Es bleibt aber ein Unterschied im 'strategischen Ansatz':

 

Entweder ich liefere mich einem System mehr oder weniger aus, nach mehr oder weniger systematischer Suche danach, was für mich das beste ist oder mehr oder weniger ziellosem Herumirren im Supermarkt der Möglichkeiten, der für viele Westler* heute die angeborene Religion abgelöst hat. Das Gefundene hat schon damit zu tun, wie ich denke, was ich glaube zu brauchen, "Philosophie hängt davon ab, was für ein Mensch man ist." ZITAT von wem?.  Aber das Schwergewicht liegt hier doch auf den Gesetzmäßigkeiten des Systems, sei es Soto-Zen, die einzige Heilige Katholische Kirche oder ein Hausgebräu aus dem Hinterhof, das ich aber als die einzig wahre Rettung der Welt verkaufen will. Durch Beitritt wirst du ein neuer Mensch und dann hast du zu gehorchen, vielleicht sogar dein Denken abzuschalten, wenn man es auch noch so höfllich umschreibt.

oder

Ich kümmere mich um mich selbst, besorge mir die dazu nötigen Informationen, auch über mich, auch mit Hilfe der Psychotherapie, und über Mittel, die mein Leben verbessern können. Dann (nicht strikt nacheinander) befasse ich mich mit den Mitteln, wende sie an, übe sie ein, erforsche ihre Möglichkeiten. Dabei nehme ich auch Rücksicht auf die Eigengesetzlichkeiten der Methoden und Lehren, aber ich werfe diese ohne allzuviel Zögern über Bord, wenn der Weg nicht nach vorne zeigt. Die Methode ist für mich, nicht ich bin für die Methode, Lehre.

Natürlich gibt es auch hier wieder ein Kontinuum, einen Übergangsbereich zwischen den beiden Ansätzen.

 

Der Weg, mit dem ich mich hier befassen will, bevorzugt eindeutig den zweiten Ansatz gegenüber dem ersten ohne irgendetwas unwiderruflich in den Abfall zu drücken. Fast alles hat seinen Wert und sei es nur als Lehrer durch negatives Beispiel (fast! Hohn). Aber vieles ist im Archiv besser aufgehoben als im lebendigen Menschenleben.