Sinn des Lebens

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Sa, 08/11/2014 - 19:14

 

 

Einen Sinn des Lebens finden oder dem Leben Sinn geben?

 

Dem Leben Sinn zu geben ist ein aktiver Prozeß, der selbst sehr aufbauend erlebt werden kann und soweit Selbstzweck, Endziel sein kann.

Sinn kann auch entstehen, indem ich Zusammenhänge erkenne ZITAT LINK. Am besten sind natürlich wirkliche Zusammenhänge, das heißt solche, die sich einigermaßen der Wirklichkeit (siehe Realität LINK) anpassen, nicht allzu willkürlich konstruiert sind. Die ersteren sind in der Regel stabiler, gehen nicht so leicht bei Änderung von Sichtweisen und Stimmungen über Bord.

 

Es hat viele Versuche gegeben, den 'Sinn des Lebens' zu bestimmen. Viele Philosophien, viele ethische Systeme haben gemäß ihren Maßstäben einen 'Sinn des Lebens' proklamiert, der aber außerhalb ihres Systems nicht überzeugt. BEISPIELE

Die Vorstellung eines 'Sinnes ' für das menschliche Leben kann auf mehreren Begriffen aufbauen.

Einer ist der funktionell-teleologische. Welchem Zweck dient das ganze Leben? Das hat die Vorstellung zur Voraussetzung, dass das menschliche Leben überhaupt einem 'Zweck' zu dienen hat, dass es nicht einfach da sei, sich selbst genügsam.

Davon abgeleitet ist die Vorstellung, das menschliche Leben habe einem 'höheren' Zweck zu dienen. Siehe hierzu meine Kritik an 'Höherem' und Superlativen und 'Absolutem' LINK. Hier kommt noch deutlicher zum Ausdruck, der Mensch und sein Leben sei niedrig und gemein und bedürfe einer Veredlung. Dieses Negativdenken kommt von verschiedenen Seiten, wie von dem 'Stoa-Unfall' LINK und seiner Auswirkung ins Christentum. [siehe auch Abgrenzungs-Religionen und ihre Moral LINK ]

Wenn wir* uns von der Vorstellung frei machen, das Erdenleben sei ein Jammertal und schmutzig und gewöhnlich und betrachten es vorurteilsfrei, so gibt es keine Maßstäbe über Zeiten und Gesellschaften hinweg, es im Ganzen als 'gut' oder 'schlecht' zu bewerten.
Alle weltanschaulichen Bewertungssysteme kommen zu Fall, indem ein Teil der Menschen mit den Füßen abstimmt und diesem System nicht beitritt. Sie sind nicht universal-menschlich, sondern beschränken sich auf die wahren Gläubigen.

Mein Leben in Zusammenhänge einzubetten, kann ein Weg sein, es 'sinnvoller', 'logischer', 'natürlicher' erscheinen zu lassen oder welchen Wörter eine Einsicht, ein 'Aha!'-Erlebnis beschreiben. 'Sinnvoller' wäre es aber dann, wenn es wirkliche, nachweisbare, beständige Zusammenhänge sind statt willkürlicher Gedankenkonstrukte. So gibt es tatsächlich die Antwort auf die Frage nach der Sterblichkeit des Menschen: 'Ohne Sterblichkeit keine sexuelle Fortpflanzung und damit keine Menschen'.

Wenn ich mich von der Vorstellung frei mache, ein 'Sinn des Lebens' sei irgendwo zu 'finden', dann bleibt eine gewisse Leere. Ich habe eine Gedankenkonstruktion im Kopf, eine Frage, und ich kann keine Antwort auf diese Frage erhalten. Das befriedigt mich vielleicht nicht so sehr.

Eine Antwort darauf wäre, einen Sinn des Lebens bewußt und klar zu konstruieren, gemäß meinen Vorstellungen und Prinzipien.

Dabei sollte ich noch unterscheiden zwischen einem geheimnisvollen, irgendwie 'höher' geschmückten 'Sinn', das meint Gesamt-Bedeutung, Gesamt-Inhalt, Gesamt-Wert, der irgendwie 'hinter' dem gewöhnlichen Leben liegt — und ganz einfach vielleicht Zielen, Wünschen, Antrieben, Programmen für mein Leben.
Darauf will ich im Folgenden eingehen.

Dabei muß es nicht ein Ziel des Lebens geben, sondern es können auch mehrere sein, auch solche, die miteinander konkurrieren oder sich widersprechen. Viele Ziele, viele Sinne des Lebens, viele Prinzipien und Programme kann dein Leben habe. Hierin eine möglichst widerspruchsfreie Hierarchie zu schaffen, kann sinnvoll sein, sollte aber mit Vorsicht geschehen, damit du dich nicht selbst betrügst und über deine Wünsche und Antriebe täuschst.

Habe ich End-Ziele, 'höchste' Ziele, die sich widersprechen, so kann ich:

  • versuchen diesen Widerspruch als normalen Widerspruch irgendwie aufzulösen
  • diesen Widerspruch als ‚reales Paradox‘ zu betrachten, der mir einen Hinweis auf eine Widersprüchlichkeit gibt, die aus dem Blickwinkel kommt
  • dies beides tun und oder eine Zeitlang oder auf Dauer mit diesem Widerspruch leben und ihn aushalten

 

Gegenüber den "Höchsten Zielen" stehen die "gewöhnlichen" Antriebe und Güter, XXX siehe im Sinne von 'das Gewöhnliche ist das Heilige'.

All das wird im Folgenden weiter bearbeitet.