Ideologie - Humanistische Achtsamkeit

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Mo, 31/10/2016 - 17:38

 

Meinen ideologischen Standpunkt könnte ich zur Zeit als den der Humanistischen Achtsamkeit bezeichnen. Humanistische Achtsamkeit hebt die beiden Hauptpole hervor, einerseits Humanismus, Realismus - Naturalismus - (philosophischer) Materialismus und andererseits die Hinwendung zum Inneren, die in der Achtsamkeit ihren Brennpunkt findet. Das grenzt sich ab von einerseits traditionell oder neu-traditionellen religiösen und/oder bis spirituellen Ansätzen und Systemen zur Achtsamkeit, andererseits von oberflächlichen Ansätzen und Systemen der Lebenslehre, für die der Mensch nur eine relativ simple Maschine ist, sei es für die Tätigkeit des Managens oder fürs Fließband.

 

Wie könnten Ansätze zu einer rhetorisch zugeschärften Ideologie aussehen?

 

Wenn auch der ganze Charakter dieses Projekts eher nicht- bis anti-ideologisch ist, hier Ideologie im negativen, verhärteten Sinne, im Sinne von Ersetzen von Erfahrung durch Dogma, so könnte ich doch untersuchen, wie sich meine Anschauungen auf dem Parkett der Ideologien und der zu ihnen gehörenden mehr oder weniger verzerrenden Polemik ausnimmt.

 

 

Ausgangspunkt ist der Mensch, hauptsächlich repräsentiert durch sein Gehirn.

 

Zuwendung zum Inneren

Ein erster Schritt zur Verbesserung oder Reform meines Lebens ist die Zuwendung zu meinem eigenen Innern.          

 

Vernunft

Der Vernunft kommt eine zentrale Stelllung zu bei den Dingen, die ich als positiv ansehe, denn sie kann andere Felder mehr oder weniger gut steuern.

  „die ich als positiv ansehe“ : siehe dazu meine Bemerkungen zu Tugend, Absolutem und Superlativen LINK
 
 
Die Vernunft unterscheidet sich vom Verstand. HIER WEITER

Verstand und Gefühl sind nicht getrennt, schon gar nicht einander entgegengesetzt, sie stehen in einer dialektischen Wechselwirkung. Die Vorstellung von Denken ohne Gefühl beruht lediglich auf einer ungenauen Beobachtung.

 

Achtsamkeit

Der hier breit behandelte Begriff der Achtsamkeit ist ein zentraler Punkt in Ablauf und Steuerung unserer Wahrnehmung.

 

Weisheit

Weisheit ist eine andere Qualität des Denkens, der Vernunft eng verwandt. Sie hat viel mit Übersicht zu tun. Das Gegenteil ist Beschränktheit. Die Jugend denkt nicht schlechter als das Alter, sie beachtet aber oft nicht so viele Aspekte zur gleichen Zeit und in Verbindung miteinander.

 

Freude

Aus der Menge des Erlebens hebt sich das hervor, was mir Freude bereitet. Ein Punkt in der Diskussion ist das Gefühl von “Awe”, Ehrfurcht gegenüber dem Erstaunlichen und Bemerkenswerten, wie zuerst den ‚Wundern‘ der Natur. Diese Freude darf will und soll ich haben. Einschränkung, Verweigerung von Freude muß einen Grund haben, Nutzen bringen. Ein der widerlichsten Haltungen zum Menschenleben ist die grundsätzliche Miesepeterei wie etwa im Puritanismus oder entsprechende Varianten im Islam.

 

Liebe

Soziale Instinkte, die sich einfach aus der biologischen Entwicklung der Menschheit und dem Entstehen von Gruppen und Horden erklären lassen, können unser Leben und unser Verhalten verbessern. Dazu zählen die Fähigkeit zum Altruismus, zum Einfühlen und Verstehen, Liebe und Mitgefühl. Wut und Hass, die über eine punktuelle Anwandlung hinausgehen, sind neurotisch und gründen meist oder immer auf Angst, ebenso Kleinlichkeit, Geiz und Mißgunst.

 

 

Positive Grundeinstellung

Eine positive Grundeinstellung zur Welt und zu meinem und der Anderen Leben ist Teil des Programms. Nicht zu verwechseln damit ist der Optimismus, der aber im rechten Maß uns erheblich helfen kann.

Meine Wünsche und Ziele können mir Leiden schaffen, vor allem, insoweit sie nicht erfüllt werden. Steuerung meiner Wünsche, Ziele und Erwartungen hilft mir – sowohl Selbst-Steuerung als auch ggf Steuerung durch Andere, wie etwa im Rahmen einer Beratung oder Therapie.

 

 

Umgang mit der Außenwelt

 

Auffassung der Außenwelt

Die Welt und Wirklichkeit nehme ich als vorgegeben, besser als vorhanden und als grundsätzlich voraussetzungslos an. Zu einer wie immer gearteten Transzendenz sehe ich keine Anhaltspunkte. Deshalb übernehme ich die ganze Verantwortung für mein Handeln im Rahmen meiner Möglichkeiten, kann mich auf niemanden berufen und niemandem die Schuld zuschieben.

 

Wissenschaftlichkeit

Die Geschichte der Menschheit zeigt bis herein in meinen unmittelbaren Alltag, dass die jeweils relativ ausgereifte kollektive Erkenntnis der Menschheit im allgemeinen oder im Durchschnitt die bei weitem am meisten angemessene und am meisten beständige Beschreibung der Welt liefert. Sie reicht von der Wissenschaft über die Technik bis zur Erfahrungskunst der Alltagstechniken. Die wissenschaftliche Grundhaltung kann in allen Lebensbereichen genutzt werden. Den Aufwand, den ich dabei treibe, kann ich der Größe des Problems anpassen.

 

Nicht-Wissenschaft

Ich habe das Recht, mich zu verwirren, so viel ich will. Ich kann aber auch klar unterscheiden zwischen der wieder und wieder überprüften, wieder und wieder erneuerten kollektiven menschlichen Erkenntnis und Praxis einerseits und Konstruktionen meines Denkens andererseits. Diese Konstruktionen mögen mir Spaß machen oder sonstige Vorteile bringen, wie ‚Sinn‘ und ‚Trost‘, aber wenn ich ihnen eine stabile Existenz zuerkenne, tue ich das auf eigene Gefahr.
Mit anderen Worten, diejenigen meiner Gedanken- und Gefühls-Spielereien, von denen ich wissen könnte, dass sie keine solide materielle Grundlage haben, das heißt nicht auf ein mir Vorgegebenes, nicht auf eine von mir nicht voll steuerbare Außenwelt fußen, die kann ich wunderschön als Fantasie, als Kunst und Kultur nutzen und pflegen, ich darf (oder sollte, oder könnte) ihnen aber nicht Aufgaben zuschieben, die sie nicht leisten können. Das sind die unter anderem die Aufgaben, die Welt zu erklären und mir für mein Handeln den zweckmäßigen Weg zu weisen.

Religionen, Weltanschauungen, Spiritualitäten können ganz oder teilweise auf solider wissenschaftlicher Grundlage aufbauen, oder, na, oder eben nicht.

 

 

Drei Schlagworte

 

All das in drei Spitzen zusammengezogen:

 

Ich bedenke mich sorgsam und ergebnisoffen (1-4).

Ich trete meinem Leben positiv gegenüber (5-7).

Ich gehe realistisch mit meiner Welt um (8-11).

 

Oder kürzer:

Vernunft — Gefühl — Vernunft

 

Oder, wenn du es unbedingt kämpferischer brutaler haben willst:

(Philosophischer) Materialismus, (ein wenig) dialektischer und historischer Materialismus, Anti-Transzendenz, Optimismus, Wissenschaftlichkeit, Anti-Anti-Rationalismus, ... „Nicht-Dualität“ (anderer Art), Nicht-„Spiritualität“ bzw nicht ‚spirituelle‘ Beliebigkeit, nicht New Age-Beliebigkeit, ... , nicht Neurosen zur Religion machen, Nicht-Guruismus,

 

nebenbei:

Post-Postmoderne usw

 

 

Namen

 

Praktischer Realismus

 

Humanistische Achtsamkeit

 

dazu: Säkularer Buddhismus, eingeschränkt

„Zweifach verwestlichter Buddhismus“

„Buddhismus zum Ausschlachten“