Kanon

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Do, 24/12/2015 - 15:55

 

Zentrale Prinzipien im Zusammenhang als ein erstes Resultat

 

Auch angeregt von Batchelors „Ten Thesis of Secular Dhamma“ ZITAT in seinem Buch „After Buddhism“ , will ich hier einige zentrale Prinzipien entwickeln:

 

 

1. Ich begegne mir.

Ich gehe mir nicht aus dem Weg, vermeide nicht das Unangenehme dabei, laufe nicht vor mir weg.

 

 

2. Das Denken ist eine Einheit.

Ich spalte nicht mein Inneres in Gefühle und Gedanken, Seele und Ratio.

Eine dynamische, dialektische Einheit verschiedener Facetten, Aspekte.

 

 

3. Ich bemühe mich um die Integrität meiner Person.

Ich besinne mich bewußt auf mich selbst.

Was bin ich? Was fühle-denke ich? Was will ich?

 

 

4. Ich bin offen, für Gefühle, Eindrücke, für Menschen, Informationen, Gedanken.

 

 

5. Ich bin kritisch gegenüber den Gefühlen, Eindrücken, Menschen, Informationen, Gedanken, die ich an mich herankommen lasse.

Ich akzeptiere sie nicht blindlings, bedingungslos, ungeprüft, unverarbeitet.

Dabei behandele ich sie in verschiedener Weise, jedes nach seiner Eigenart. Gefühle als Gefühle, Eindrücke als Eindrücke nehme ich hin, wie sie sind, nehme sie auch an, wie sie sind — wenn ich sie annehmen will. Menschen, Tieren, der Welt gegenüber bin ich offen, verstehend. Informationen und Gedanken halte ich in der Schwebe, bis ich sie so gründlich geprüft habe, wie sie es verdienen.

 

 

6. Ich begegne liebevoll den Gefühlen, Eindrücken, Menschen, Informationen, Gedanken.

Ich bin bereit, auf sie zuzugehen, weise sie nicht ab ohne triftigen Grund, schätze sie wert und erhebe mich nicht über sie.

 

 

7. Darin bin ich selbstkritisch und verliere mich nicht in der Zuneigung gegenüber den Gefühlen, Eindrücken, Menschen, Informationen, Gedanken.

Ich verliere mich nicht in ihnen, sondern bleibe bei mir und in mir und in meiner Integrität.

 

 

8. Ich entscheide mich.

Ich kämpfe um Klarheit und mache mir meine Position und meinen Willen klar.

 

 

9. Ich kämpfe für meine Ziele.

Ich bemühe mich andauernd, halte durch, überwinde Hindernisse.

 

 

10. Ich baue auf.

Ich sammle, baue Hilfsmittel, Materialien, Erkenntnisse, Fähigkeiten, Kultur als Entwicklung in der Zeit.

Ich baue mir Räume der Handlungsfreiheit auf und nutze sie.

 

 

11. (Ich baue ab :)   )    Ich lasse los.

Um mir die gewonnene Freiheit zu erhalten und mich nicht durch mich selbst zu versklaven, nehme ich mir die Freiheit meines Willens, auch Wünsche von mir aufzugeben. Von Reaktivität, von Gewohnheiten und eingeschliffenen Denkfiguren mache ich mich frei, und erhalte mir die Freiheit meines Denkens—Fühlens.

 

 

12. Ich schaue zurück.

Auf meine Gegenwart, meine Vergangenheit und das, was ich erwarten kann, schaue ich und zurück und nach vorne — in „neutraler“ Weise. Ich nehme meine Lebenserlebnisse hin, wie sie sind, zunächst nur nach ihrer Eigen?art?. 

„Ergebnisse“  ist schon schwieriger, weil das eine vorgegebene Wertordnung voraussetzt. Bei Wertordnungen bin ich aber ziemlich kritisch.

Soweit ich das dennoch will, ärgere ich mich kurz und gründlich, trauere —   ,  und genieße die Befriedigung über Erreichtes und beim Wieder-Durchleben schöner Zeiten.

Dabei hüte mich mich wiederum, mich im Sehnen und Hoffen und Bedauern so weit zu verlieren, dass ich zum Opfer meiner Gedanken werde.

 

Sofern und soweit ich das will und kann, nehme ich Anteil an dem, was nicht (mehr) ich ist und kann mich darin auflösen.